AdWords Landingpage und Qualitätsfaktor

Der Einfluss von Landingpages auf den Qualitätsfaktor hat einen langen Weg hinter sich. Anfangs konnte er nur zu Abwertungen, keine positiven Effekten führen. Insbesondere betroffen waren und sind weiterhin

  • Malware-Seiten, also Seiten, nach deren Aufruf Software installiert wird
  • Websites, die der reinen Sammlung von Informationen und Daten dienen
  • Arbitrage-Seiten wie beispielsweise MFA- (Made for Adsense; Seiten, die ausschließlich zum Platzieren von AdSense-Anzeigen erstellt wurden) oder Affiliate-Seiten.

Google nennt noch weitere Website-Arten, die mit einer niedrig bewerteten Landingpage rechnen müssen. Zur Verbesserung des Qualitätsfaktors sind hier erfahrungsgemäß große Optimierungsanstrengungen vonnöten: Websites zur schnellen Gewinnsteigerung, Angebots- und Preisvergleichsseiten, Reisebüros, Zweigunternehmen sowie E-Books mit häufiger Anzeigenschaltung. Vertreiben Sie eigene Produkte oder Dienstleistungen, so fallen Sie also zumeist nicht in die gefährdeten Gruppen.

Auswirkung der Landingpage auf den AdWords Qualitätsfaktor

Mittlerweile kann die Landingpage auch positiv auf den Qualitätsfaktor einwirken. Stellen Sie über niedrige Qualitätsfaktoren trotzdem fest, dass Google mit der Wahl Ihrer Landingpage nicht zufrieden ist, so zeigen in der Praxis insbesondere folgende Verbesserungen positive Wirkung:

  • Richten Sie Ihre Zielseite thematisch noch passender auf Suchanfrage und Anzeige aus.
  • Schreiben Sie eigene Texte, insbesondere, wenn Sie auf Ihrer Site ansonsten hauptsächlich fremde Inhalte anbieten. Man geht von etwa 1.000 Zeichen so genannten Unique Contents aus.
  • Seiten mit Werbe- und Affiliate-Links werden häufig abgestraft. Reduzieren oder vermeiden Sie diese daher. Beachten Sie, dass dies auch für AdSense-Werbung gilt.
  • Optimieren Sie Ihre mobile Website, auf deren Einfluss explizit hingewiesen wird.
  • Bewegen Sie Besucher dazu, sich länger auf der Website aufzuhalten.

Letzter Punkt wird natürlich auch durch interessante Inhalte sichergestellt. Google bezieht ihn jedoch insbesondere auf die Ladezeit: Ist diese zu langsam, so springen User vermehrt und umgehend wieder ab.

Ladezeit als Komponente

Als wichtiger Faktor fließt somit auch die Ladezeit in die Qualitätsbeurteilung der Zielseite mit ein. Sie ergibt sich aus dem Vergleich der durchschnittlichen Ladezeit all Ihrer Zielseiten mit derselben Domain und der durchschnittlichen regionalen Ladezeit Ihres Server-Standorts. Daraus lässt sich ableiten:

  • Alle Keywords, die den User über die Anzeige auf die gleiche Domain führen, erhalten die gleiche Ladezeit-Bewertung. Welche Unterseite innerhalb dieser Domain als Zielseite gewählt wurde, spielt keine Rolle.
  • Aufgrund der Richtlinien von Anzeigen- und Finaler URL müssen die Anzeigen innerhalb einer Anzeigengruppe immer auf die gleiche Domain führen. Alle Keywords innerhalb einer Anzeigengruppe bekommen bezüglich der Ladezeit also den gleichen Wert zugeteilt.
  • Die Zielregionen, auf die Ihre AdWords-Kampagnen ausgerichtet sind, sind egal. Schalten Sie Ihre Anzeigen in Deutschland, steht Ihr Server aber irgendwo in den USA, so ist die durchschnittliche Ladezeit der entsprechenden Region in den USA entscheidend.

Google folgt allen Finalen URLs, somit auch den individuellen URLs, die Sie beim Keyword anlegen. Für die Errechnung der Ladezeit wird der Durchschnitt aus mehreren Messungen genommen, wobei der schlechteste Wert und Ausfälle der Zielseite nicht berücksichtigt werden. Ausgelesen werden die Antwortzeit des Servers für das Dokument sowie die Ladezeiten-optimale Einbettung von JavaScript, CSS und Bildern.

Tipp: Informationen und Vorschläge zur Ladezeit Ihrer Website erhalten Sie über das Google-Tool »PageSpeed Insights« (https://developers.google.com/speed/pagespeed/insights/).

Maßnahmen zur Verbesserung der genannten Faktoren sind unbedingt anzuraten. Google führt zwar nur in bestimmten Abständen, aber regelmäßig automatische und menschliche Neubewertungen durch. Auswirkungen auf Ihren Qualitätsfaktor machen sich in der Regel somit erst nach Tagen oder Wochen bemerkbar.

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