Bereits vor einigen Monaten präsentierte Bing ein Tool zur Entwertung von eingehenden Links. Googles größter Konkurrent reagierte damit auf immer häufiger werdende Berichte über Negativ-SEO und Erpressungen von Unternehmen.
Bei Negativ-SEO sollen Websites geschädigt werden, indem schlechte Backlinks auf sie gesetzt werden, die zu Suchmaschinen-Abstrafungen führen können. Durch das Tool können unerwünschte Links entwertet und der Schaden behoben werden.
Nun folgt auch Google mit einem Linkentwertungs-Tool. Das neue Link Disavowal Tool wurde in die Google Webmaster Tools integriert.
Linkentwertung mit dem Link Disavowal Tool
Das Link Disavowal Tool hilft aber keineswegs nur gegen Negativ-SEO-Attacken. Zu offensives Linkbuilding kann zu Abstrafungen durch Google führen. Betroffene Seiten können dann unter Umständen durch den Abbau von schlechten Links einen Teil ihrer Rankings zurückerlangen. Seit dem Penguin-Update im April 2012 ist man daher als Linkgeber immer wieder mit Bitten um Linkentfernung konfrontiert.
Tipps für die Linkentwertung
Beim Abbau von unerwünschten Backlinks ist das Link Disavowal Tool eine große Hilfe. Denn erfahrungsgemäß lässt sich nicht jeder Backlink abbauen (unkooperative oder nicht erreichbare Webmaster, fehlende Zugänge zu Bookmarks oder Foren, …).
Bei einer Linkentwertung gibt es jedoch einiges zu beachten:
- Linkentwertungen über die Google Webmaster Tools sollten nur das letzte Mittel sein, wenn eine Entfernung von unerwünschten Links nicht möglich ist. Denn niemand sollte Google unnötig auf frühere Linkbuilding-Aktionen aufmerksam machen (vor allem wenn es bisher keine Verwarnungen wegen dem Linkaufbau gab).
- Das Ranking kann sich nach einem Linkabbau verschlechtern statt verbessern. Denn jeder abgebaute Link ist ein potentieller Verlust von eingehender Linkstärke. Nur wenige Links haben mit absoluter Sicherheit keinen Nutzen (Links von deindexierten Seiten, …).
- Wenn eine Website stabile Rankings aufweist und keine Verwarnungen vorliegen, ist ein Linkabbau bzw. eine Linkentwertung möglicherweise unnötig und aus dem oben genannten Grund eher schädlich. Hier muss zuerst eine fachkundige Risikoanalyse gemacht werden.
- Zur Korrektur einer riskanten Linkstruktur (zu viele Keyword-orientierte Linktexte, viele Backlinks aus Linknetzwerken und klassischen SEO-Linkquellen, …) sollte langsam und schrittweise vorgegangen werden. Je entwertetem Backlink sollten ein bis zwei gute risikoarme Backlinks aufgebaut werden. Nur so können Ranking-Verluste wegen verlorener eingehender Linkstärke vermieden werden.
- Eine natürliche Linkstruktur besteht nicht nur aus guten Backlinks. Eine getrimmte Linkstruktur, die ausschließlich aus guten Backlinks besteht, könnte daher als künstliche Linkstruktur auffallen. Es ist daher nicht empfehlenswert, alle vermeintlich schwachen Backlinks zu entwerten. Links sollten daher nur abgebaut werden, wenn diese schädlich sind oder offensichtlich gegen die Google Webmaster Richtlinien verstoßen.
Linkbuilding-Fehler aus der Vergangenheit können dank dem Tool nun einfacher denn je behoben werden bzw. SEOs können nun auf neue Entwicklungen und Google-Updates schneller reagieren.
Doch die Unterscheidung von nutzbringenden Backlinks und potentiell schädlichen Backlinks bleibt jedoch eine Herausforderung. Gute SEO-Kenntnisse und umfassende Linkbuilding-Erfahrung sind für eine treffsichere Linkbewertung unabdingbar. Im Zweifelsfall sollten Sie daher eventuell geplante Linkentwertungen mit einem SEO-Experten absprechen.
Gerne führen wir für Sie eine Risikoanalyse und bei Bedarf den Linkabbau durch. Mehr Informationen dazu erfahren Sie hier.